Linda Steinthórsdóttir

1968 in Keflavik (ISL) geboren, studierte Linda Steinthórsdóttir in Salzburg Publizistik und Kommunikationswisenschaft mit den Schwerpunkten Kunstgeschichte und Audiovision und an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg bei Varda Caivano. Seit 2005 sind Ausstellungen der Künstlerin im In- und Ausland zu sehen. Sie lebt und arbeitet in Linz (A).

Arbeit & Werke

Linda Steinthórsdóttir zeigt in ihren Landschaftsbildern die unbändige und facettenreiche Natur Islands. Die Insel im Norden Europas ist das Geburtsland der Künstlerin und der thematische Ausgangspunkt für ihre sehr lebendigen Bilder. Es sind die Naturgewalten der Wasserfälle, Eisschollen und Gletscher, die mit den Lichtbrechungen auf Wasser und Eis in breiten gestischen Pinselstrichen auf die Leinwand gesetzt sind.

Je nach Blickwinkel und Perspektive glitzern die unterschiedlichsten Farbschattierungen im Wechselspiel mit dem Licht – so wie die Nordlichter, die sich in den langen dunklen Wintermonaten in Island beobachten lassen. Dieses phänomenale Wetterleuchten verarbeitet die Künstlerin in ihren weißen Bildern der „Nordlichtserie“ mit den vielen glitzernden Farbschattierungen. Je nach Lichteinfall wechselt das unterschiedlich strukturierte monochrome Weiß seine Farbe – ganz nach dem Motto: Wann ist ein Weiß ein Weiß?

Ihre Werke in Spachteltechnik zu den Serien „Nordlicht“, „Black & White Series“, „Gletscher“ und „Asche“ sind abstrakt und minimalistisch. Natürliche Materialien wie die Asche des Vulkans Eyjafjallajökull, der 2010 Europa tagelang lahmlegte, finden sich als grobe Körner neben strahlend weißen Glanzpunkten in den weißen Bildern ebenso wie in den monochrom schwarzen Arbeiten und stehen hier für Vergänglichkeit, Wandel und Nachhaltigkeit. Ihre Gletscherbilder faszinieren durch Dreidimensionalität und eine raffiniert ausgeführte Interpretation des isländischen Naturschauspiels.

Manche Bilder entstehen durch kollaborative künstlerische Zusammenarbeit mit dem Meisterfotografen Johann Wimmer. Dabei teilen sich die beiden eine Leinwand und verschmelzen ihre Arbeiten miteinander, indem die Künstlerin einen Gletscher malt und der Fotograf seine Gletscherlandschaft mit einer Kria-Küstenseeschwalbe dazu gibt. Beeindruckend ist auch ihr imposantes Nachempfinden der isländischen Wasserfälle Seljalandsfoss, Skogafoss und Dettifoss in ihrer gemeinsamen Serie der Wasserfallbilder.